Ein Gesamtkunstwerk
Kunstwesen und Mensch-Maschine – neben ein paar Songs sind es allen voran Bilder, die der Name Grace Jones heraufbeschwört: Wie ein Projektil schießt ein Auto aus ihrem scheinbar wie bei einer Schlange aufgesperrten Riesenmund. Die Waffe ihrer Wahl sei ihre Stimme, wird die Pop-Ikone mehr als dreißig Jahre später eine Art Erklärung nachliefern, 2008, auf ihrem Comeback-Album "Hurricane". Auf einer anderen bekannt gewordenen Fotografie inszeniert sie sich als schlanke antike griechische Statue, nackt, mit bloß ein paar bunten Bändern über Busen, Knöchel und Knie. Das Mikrophon hält sie mit ausgestreckter Hand, ihre blauschwarze Haut glänzt metallisch.
Als Enfant Terrible gilt Grace Jones eigentlich immer schon. Mit androgynem Look und skurrilen Outfits wird sie in den 1980er-Jahren hochbezahltes Fotomodell und Mode-Avantgardistin, dann Charts-Stürmerin, Muse anderer Künstler und Bond-Bösewicht – ein Gesamtkunstwerk also. Mit einer ausgedehnten Disco-Coverversion von Edit Piafs "La Vie en Rose" von ihrem Erstling "Portfolio" aus dem Jahr 1977 macht die 1948 unter dem Namen Grace Mendoza in Spanish Town auf der Karibikinsel Jamaika geborene Pfarrerstochter, die bereits während ihrer frühen Jugend den Eltern nach New York nachzog, erstmals musikalisch von sich Reden. Damals war Grace Jones als Model schon erfolgreich, hatte die Titel von "Elle" und der "Vogue" geziert. 1981 wird weltweit zum Hit "Pull Up To The Bumper" des Albums "Nightclubbing" abgetanzt. Auf dieser und zwei weiteren LPs sprengt sie mehr und mehr die engen Grenzen des damals angesagten Discosounds und entwickelt die für sie typische unterkühlte Mixtur aus Reggae und New Wave. Ihre dominante Stimme und eine explizite Sprache sorgen dafür, dass es nebenbei immer auch vor Erotik knistert – etwa bei der Astor Piazolla-Hommage "I've Seen That Face Before (Libertango)" von der gleichen Scheibe. Mit ihrer "One Man Show" spielt sie in diesen Jahren bei Live-Auftritten mit ihrem androgynen Image.
Hypnotische, schweißtreibende Rhythmen sind es, die 1985 das von Trevor Horn produzierte monumentale Konzeptalbum "Slave to the Rhythm" einschlagen lassen. "Ladies and Gentlemen, it’s Grace Jones" wird man von einer Männerstimme in das Œuvre eingeführt, während im Hintergrund schon die Bässe wummern. Nun hat das Multitalent es endgültig geschafft. Die Platte toppt alle vorangegangenen Erfolge und macht Grace Jones zum internationalen Superstar. Nach einem weiteren Werk mit eher mittelmäßiger Resonanz wird es für Jahrzehnte ruhig um die Diva. Ihre letzten Live-Auftritte in Deutschland liegen denn auch mit einer Ausnahme beinahe zehn Jahre zurück. Umso erfreulicher, dass es den Stimmen-Machern gelungen ist, die 69-Jährige für einen exklusiven Auftritt auf dem Alten Marktplatz zu gewinnen.
Als Enfant Terrible gilt Grace Jones eigentlich immer schon. Mit androgynem Look und skurrilen Outfits wird sie in den 1980er-Jahren hochbezahltes Fotomodell und Mode-Avantgardistin, dann Charts-Stürmerin, Muse anderer Künstler und Bond-Bösewicht – ein Gesamtkunstwerk also. Mit einer ausgedehnten Disco-Coverversion von Edit Piafs "La Vie en Rose" von ihrem Erstling "Portfolio" aus dem Jahr 1977 macht die 1948 unter dem Namen Grace Mendoza in Spanish Town auf der Karibikinsel Jamaika geborene Pfarrerstochter, die bereits während ihrer frühen Jugend den Eltern nach New York nachzog, erstmals musikalisch von sich Reden. Damals war Grace Jones als Model schon erfolgreich, hatte die Titel von "Elle" und der "Vogue" geziert. 1981 wird weltweit zum Hit "Pull Up To The Bumper" des Albums "Nightclubbing" abgetanzt. Auf dieser und zwei weiteren LPs sprengt sie mehr und mehr die engen Grenzen des damals angesagten Discosounds und entwickelt die für sie typische unterkühlte Mixtur aus Reggae und New Wave. Ihre dominante Stimme und eine explizite Sprache sorgen dafür, dass es nebenbei immer auch vor Erotik knistert – etwa bei der Astor Piazolla-Hommage "I've Seen That Face Before (Libertango)" von der gleichen Scheibe. Mit ihrer "One Man Show" spielt sie in diesen Jahren bei Live-Auftritten mit ihrem androgynen Image.
Hypnotische, schweißtreibende Rhythmen sind es, die 1985 das von Trevor Horn produzierte monumentale Konzeptalbum "Slave to the Rhythm" einschlagen lassen. "Ladies and Gentlemen, it’s Grace Jones" wird man von einer Männerstimme in das Œuvre eingeführt, während im Hintergrund schon die Bässe wummern. Nun hat das Multitalent es endgültig geschafft. Die Platte toppt alle vorangegangenen Erfolge und macht Grace Jones zum internationalen Superstar. Nach einem weiteren Werk mit eher mittelmäßiger Resonanz wird es für Jahrzehnte ruhig um die Diva. Ihre letzten Live-Auftritte in Deutschland liegen denn auch mit einer Ausnahme beinahe zehn Jahre zurück. Umso erfreulicher, dass es den Stimmen-Machern gelungen ist, die 69-Jährige für einen exklusiven Auftritt auf dem Alten Marktplatz zu gewinnen.
Sa, 22. Juli, 20 Uhr, Marktplatz, Support: L. A. Salami
von rud
am
Sa, 24. Juni 2017