Junge Kunst

Förderpreisträger von der Karlsruher Akademie stellen in Offenburg aus

Förderkreis Kunst und Kultur und der Künstlerkreis Ortenau präsentieren die Förderpreisträger.

OFFENBURG (BZ). Der Künstlerkreis Ortenau eröffnet in Kooperation mit dem Förderkreis Kunst und Kultur e.V. Offenburg am Sonntag, 18. November 2018, um 11 Uhr in der Galerie im Artforum eine neue Ausstellung mit Werken der Förderkreispreisträger 2017.

Der Förderkreis Kunst und Kultur Offenburg hat im Jahr 2017 zum sechsten Mal den Förderkreis-Preis an Absolventen der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe verliehen. Für den ersten Preis wurde Maximilian Martinez von den Mitgliedern des Förderkreises ausgewählt. Der zweite Preis ging an Betty Rieckmann, der dritte Preis wurde Anas Kahal verliehen, der unter seinem Künstlernamen Anas arbeitet. Mit der Preisverleihung ist neben einem Preisgeld eine Ausstellung in den Räumen der Galerie im Artforum Offenburg vom 18. November bis 16. Dezember 2018 verbunden. Sie erfolgt in Kooperation mit dem Künstlerkreis Ortenau.

Im Rahmen der Ausstellung zeigen die drei Kunstschaffenden Ausschnitte aus ihrem Werk. Der Ausstellungsraum wird dabei als Akteur in die installativen Arbeiten einbezogen. Der Titel der Ausstellung – "Staub" – verweist auf die Uneindeutigkeit des Gezeigten, die als Strategie der Verunsicherung feste Deutungsmuster aufbricht.

Maximilian Martinez knüpft in seiner Malerei an figurative und gegenständliche Formulierungen an, doch dienen sie lediglich als Ausgangspunkte weiterer Überlegungen. Diese führen in die Abstraktion, indem sie den Gegenstandsbezug durch malerische Interventionen aufbrechen. Die farbigen Setzungen erweitern dabei das Bildgeschehen auf einer zusätzlichen Ebene der Wahrnehmung, zugleich verhindern sie eine interpretative Festlegung der Bildaussage. An den gegenständlich lesbaren Ankerpunkten entzündet sich laut Ankündigungstext der Kunsthistorikerin Maria Lucia Weigel die Diskussion nach der Autonomie des Bildes, das in seiner Materialität sowohl als bemalte Fläche als auch als Körper in Erscheinung tritt. In der Inszenierung der Exponate, zum Beispiel durch Verpackung mit halbtransparenten Folien, wird die bildliche Darstellung zusätzlich verunklärt.

Betty Rieckmann zeigt Installationen aus Leuchtkörpern. In einigen Arbeiten stellt sie Objekte bekannter Künstler nach, indem die Anordnung der Farbbahnen im Vorbild mit Lichtmodulen nachvollzogen wird. Resultat ist eine Steigerung der auf die optische Expansion der Farben im Seheindruck angelegten Kompositionen. Gelegentlich werden die Leuchtkörper in Kästen versenkt, die mit Papier abgedeckt sind.

Durch die Überlagerung der Farbwerte in dem auf die Oberfläche projizierten Licht entstehen dabei diffuse Farbräume. Optische Analogien zum Malen mit Aquarellfarben stellen sich ein, doch zugleich wird die Körperhaftigkeit des Objektes thematisiert und die virtuelle Raumhaltigkeit der Malerei in tatsächlichen Raum übersetzt.

Anas zeigt Videoarbeiten, die auf komplexe soziale Beziehungsgeflechte abheben. Dabei zitiert er unter anderem Klassiker der Filmgeschichte, indem er die Begegnung von Buster Keaton als Cowboy mit einer Kuh in den Fokus rückt. Aus Ausschnitten des Originals zusammenmontiert und in Endlosschleife angelegt, deckt sich der Film für wenige Sekunden mit einer aus dem Schwarz der Projektionsfläche ausgesparten Silhouette. Diese stellt eine Verschmelzung von Mensch und Tier dar und bringt damit die erzählerisch in Szene gesetzte intensive Nähe der beiden filmischen Protagonisten pointiert zur Geltung.

Vernissage: Sonntag, 18. November, 11 Uhr, Artforum Offenburg, Okenstraße 57, Eingang Tullastraße
von bz
am Di, 13. November 2018

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