Weihnachtszirkus für Familien

Leichtfüßig gegen die Schwerkraft: Circolo Freiburg

Amüsant und lehrreich: Was der Freiburger Circolo mit Physik zu tun hat.

Naturgesetze gelten überall auf der Erde. Eigentlich. Nur anscheinend in der Manege des Freiburger Weihnachtszirkus’ Circolo nicht. Wie sonst ist es zu erklären, dass Artisten und Akrobaten dort Dinge vollführen, die so unfassbar schwer sind, aber so unglaublich leicht aussehen, als ob die Künstler für die Dauer der Vorstellung einen Knopf gedrückt hätten, der die Regeln von Schwerkraft, Fliehkraft und Beweglichkeit ausschaltet.

Dieses Phänomen vollzieht sich unter den Augen hunderter Zeugen auf den Rängen im großen Zelt auf dem Freiburger Messegelände von 22. Dezember bis 5. Januar, wenn sich jeweils nachmittags und abends der Vorhang öffnet und Künstler und Komiker aus aller Welt das Manegenrund betreten.

Beginnen wir mit einer einfachen Regel der Physik: Was man nach oben wirft, fällt auch wieder runter. Bei Jan Navratil, Spross einer tschechischen Zirkusfamilie, scheint das irgendwie anders zu sein. Er wirbelt mit den Füßen Bälle und Zylinder durch die Luft, als ob sie von alleine fliegen könnten.

Das tun die Flying Myga tatsächlich – ohne Flügel oder Motor, dafür in schwindelerregenden zehn Metern Höhe am Flugtrapez unter der Zirkuskuppel. Didier und Jérome aus Frankreich, Maico aus Brasilien und Carolina aus Spanien fliegen von einem schwingenden Trapez zum nächsten – gekrönt von einem dreifachen Salto.

Dann wäre physikalisch gesehen noch das Gesetz von der Trägheit der Masse. Die gilt es zu überwinden, um einen Körper oder ein Objekt zu bewegen. Für die sechs durchtrainierten Körper der Artisten von Flying to the Stars scheint das nicht zu gelten. Keineswegs träge, sondern leicht und tempogeladen katapultieren sie sich durcheinander wirbelnd mit perfektem Timing vom Reck zum Trampolin und wieder retour.

Was wackelt, bricht mitunter ein – auch das Thema Statik spielt in der Physik eine Rolle. Von der Rolle wird das Publikum sein, wenn Yuri Caveagna auf zig aufeinander gestapelten Rollen leichtfüßig balanciert, oder Alexandru Voinesce Handstände auf kippeligen Klötzchen vollführt – mit überraschendem Ende.

Wie wär’s noch mit einem kleinen Abstecher in die Chaostheorie? Sechs, höchst eigenwillige Hunde und ein (scheinbar) überforderter Dompteur – das ist die charmante Nummer von Peter Taylor.

Doch genug des anschaulich-vergnüglichen Physikunterrichts, kommen wir zu einem ernsten Thema: dem Humor. Denn damit ist nicht zu spaßen. Deshalb betreten Herr Schultze und Herr Schröder stets adrett gekleidet in Anzug und Krawatte, mit Pomade, Hornbrille und Sockenhalter ganz im Stil zweier englischer Gentlemen die Manege und bringen mit ihrem trockenen Witz und exzentrischen Mimenspiel das Publikum zum Lachen.

Dazu trägt auch der neue Conférencier David Paschke mit Wortwitz und Zauberei bei, damit bei Yuris Messerwurfnummer wenigstens irgendwann wieder das wichtigste aller Naturgesetze beherzigt wird: weiteratmen.

Weitere Infos: Freiburger Circolo, Messe, 22. Dez. bis zum 5. Jan., tägl. 15, 19 Uhr, spielfrei 24. Dez./1. Januar, 24 bis 45 Euro, http://www.circolo-freiburg.de
von Ronja Vattes
am Fr, 14. Dezember 2018

Info

GEWINNEN! Lust auf einen Nachmittag voller Artistik und
Comedy? Wir verlosen 2 x 4 Karten für den Circolo am Samstag, 29. Dezember,
15 Uhr, in Freiburg. Rufen Sie bis Montag, 17. Dezember,
11 Uhr, an unter Tel. 0137/ 808 0135 (49 Cent aus dem Festnetz, Anrufe aus Mobilfunknetzen können teurer sein), nennen Sie Namen, Adresse und das Stichwort "Circolo". Teilnahmeberechtigt ist nur, wer das 18. Lebensjahr
vollendet hat. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.  

Autor: bz

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