Was das Publikum sehr freut
Im Lörracher Bühneli ist kürzlich der Vorhang auf zur neuen Saison und zur neuen Inszenierung aufgegangen. Dieses Jahr steht mit "Mi Chuchi" wieder einmal ein alemannischer Schwank auf dem Programm, was das Publikum sehr freut. Alemannische Sachen, das weiß der Regisseur Günther Geiser aus langjähriger Erfahrung, gehen nämlich beim Theater an der Brombacher Straße besonders gut. Auch von weither kommen Zuschauer ins gemütliche Theater im ehemaligen Suchard-Werk.
Wohnraum ist hier in der Region wie andernorts in Deutschland gerade ein knappes Gut. Deshalb passt der Schwank über zwei Familien, die sich eine Wohnung teilen müssen, von Berti Salomon auch gut in die Zeit. Das Bühneli hat ihn – allerdings vor langer Zeit – schon zwei Mal aufgeführt: einmal kurz nach der Maueröffnung damals noch im Rießgässle und 2002 dann schon im eigenen Theater.
Der aufwendigen Kulisse und der Eingangsmusik kann der Zuschauer entnehmen, wann die Geschichte spielt. Das Theaterensemble dreht die Zeit nämlich ein wenig zurück in den Anfang der 1950er Jahre. "Damit das Stück auch fürs Auge interessant ist", erläutert Geiser. Sowohl die Spieler als auch das Publikum erfreuen sich an den authentischen Kulissen, die wie immer sehr detailverliebt daherkommen – bis hin zum alten Sicherungskasten über der Tür und einem drehbaren Lichtschalter.
Die Küche, die dem Stück seinen Namen gibt, ist der Ort, an dem sich der Konflikt zwischen den beiden Familien Bahn bricht. Wenn eine Preußin und eine Alemannin dort aufeinanderprallen, führt das zu schwierigen und vor allem auch urkomischen Situationen. Der Humor steht im Vordergrund, auch wenn es heiß hergeht. Kein Wunder, dass auch der cholerische Hausherr Max bald die Nerven verliert. Max ist übrigens die einzige Rolle, die einfach besetzt ist. Gespielt wird sie vom Theaterleiter Geiser selbst. In alle anderen Figuren schlupfen abwechselnd zwei Akteure. So können die vielen Aufführungen vom Ensemble bewältigt werden.
Auch bei den Gastspielen liegen die mit alemannischem Inhalt in der Publikumsgunst ganz vorne, wie Rainer Sautter berichtet, der diese Reihe konzipiert. Dem trägt der langjährige Bühneli-Akteur auch in dieser Saison Rechnung, indem er mit dem Familien-Ensemble Fetscher und ihren "Zähnef(l)etschereien" Stammgäste erneut eingeladen hat, mit den "Bure zum Alange!" aber auch neue Gäste. Letzte sind ein Duo aus zwei echten Schwarzwaldbauern, die abends den Melkschemel mit dem Mikrophon tauschen. Sie bringen Lieder und Texte "aus eigenem Anbau", wie sie sagen, auf die Bühne.
Etwas ganz Neues, nämlich Improvisationstheater, kommt in dieser Gastspielsaison mit den Impronauten ins Bühneli. Die Theaterleute aus Basel messen sich in zwei Gruppen. Den Sieg trägt diejenige davon, die die vom Publikum zugerufenen Stichworte am besten in Szene setzt. von Barbara Ruda
Wohnraum ist hier in der Region wie andernorts in Deutschland gerade ein knappes Gut. Deshalb passt der Schwank über zwei Familien, die sich eine Wohnung teilen müssen, von Berti Salomon auch gut in die Zeit. Das Bühneli hat ihn – allerdings vor langer Zeit – schon zwei Mal aufgeführt: einmal kurz nach der Maueröffnung damals noch im Rießgässle und 2002 dann schon im eigenen Theater.
Der aufwendigen Kulisse und der Eingangsmusik kann der Zuschauer entnehmen, wann die Geschichte spielt. Das Theaterensemble dreht die Zeit nämlich ein wenig zurück in den Anfang der 1950er Jahre. "Damit das Stück auch fürs Auge interessant ist", erläutert Geiser. Sowohl die Spieler als auch das Publikum erfreuen sich an den authentischen Kulissen, die wie immer sehr detailverliebt daherkommen – bis hin zum alten Sicherungskasten über der Tür und einem drehbaren Lichtschalter.
Lieder und Texte aus eigenem Anbau
Die Küche, die dem Stück seinen Namen gibt, ist der Ort, an dem sich der Konflikt zwischen den beiden Familien Bahn bricht. Wenn eine Preußin und eine Alemannin dort aufeinanderprallen, führt das zu schwierigen und vor allem auch urkomischen Situationen. Der Humor steht im Vordergrund, auch wenn es heiß hergeht. Kein Wunder, dass auch der cholerische Hausherr Max bald die Nerven verliert. Max ist übrigens die einzige Rolle, die einfach besetzt ist. Gespielt wird sie vom Theaterleiter Geiser selbst. In alle anderen Figuren schlupfen abwechselnd zwei Akteure. So können die vielen Aufführungen vom Ensemble bewältigt werden.
Auch bei den Gastspielen liegen die mit alemannischem Inhalt in der Publikumsgunst ganz vorne, wie Rainer Sautter berichtet, der diese Reihe konzipiert. Dem trägt der langjährige Bühneli-Akteur auch in dieser Saison Rechnung, indem er mit dem Familien-Ensemble Fetscher und ihren "Zähnef(l)etschereien" Stammgäste erneut eingeladen hat, mit den "Bure zum Alange!" aber auch neue Gäste. Letzte sind ein Duo aus zwei echten Schwarzwaldbauern, die abends den Melkschemel mit dem Mikrophon tauschen. Sie bringen Lieder und Texte "aus eigenem Anbau", wie sie sagen, auf die Bühne.
Etwas ganz Neues, nämlich Improvisationstheater, kommt in dieser Gastspielsaison mit den Impronauten ins Bühneli. Die Theaterleute aus Basel messen sich in zwei Gruppen. Den Sieg trägt diejenige davon, die die vom Publikum zugerufenen Stichworte am besten in Szene setzt. von Barbara Ruda
am
Fr, 25. September 2015