Kunst

Werke von Ernst Ludwig Kirchner in der Staatsgalerie Stuttgart

Die Staatsgalerie zeigt die Schau "Kirchner und die Künstlergemeinschaft Brücke".

Der ganze Kirchner, im 80. Todesjahr. Unter dem Titel "Ernst Ludwig Kirchner. Die unbekannte Sammlung" präsentiert die Staatsgalerie Stuttgart von Ende Juni an ihre umfangreiche Sammlung von Werken des deutschen Expressionisten Ernst Ludwig Kirchner, darunter allein 82 Zeichnungen und 84 Druckgrafiken sowie elf illustrierte Bücher. Bereits am heutigen Freitagabend ist im Graphik-Kabinett der Staatsgalerie die Begleitausstellung "Kirchner und die Künstlergemeinschaft Brücke" mit grafischen Werken weiterer Brücke-Künstler zugänglich: der Gründungsmitglieder Fritz Bleyl, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff sowie der später dazu gestoßenen Emil Nolde, Max Pechstein und Otto Mueller.

"Arm- und Lebensfreiheit verschaffen" gegenüber den arrivierten "alten Kräften" wollten sich die jungen Künstler des Beginns, vier Architekturstudenten in Dresden, die die Kunst in Deutschland revolutionierten sollten. "Jeder gehört zu uns, der unmittelbar und unverfälscht das wiedergibt, was ihn zum Schaffen drängt", wie es im Programm heißt. Ihre Themen sind anfangs die Suche nach Ursprünglichkeit und die Einheit von Mensch und Natur; später, nach dem Umzug nach Berlin, vor allem das hektische Treiben der Großstadt.

Die leuchtenden Farben kamen von Gauguin, die formale Reduktion, die Flächigkeit der Komposition auch sind von Objekten inspiriert, die sie im Völkerkundemuseum Dresden sahen. Die Gemeinschaft spielte eine wichtige Rolle, bis hin zur zeitweiligen Ausprägung von einer Art Gruppenstil. Die enge Verbindung von Kunst und Leben gründete in der Lebensgemeinschaft der Künstler mit ihren Modellen – und darin, dass die Kunst sich unmittelbar zum Leben verhielt: "100e von Blättern am Tage, dazwischen Rede und Spiel, die Maler wurden mit zu Modellen und umgekehrt, erinnerte sich Kirchner später.

Termine: Staatsgalerie Stuttgart, Konrad-Adenauer-Str. 30. Bis 16. Sept., Di bis So 10-18 Uhr, Do bis 20 Uhr
von Hans-Dieter Fronz
am Fr, 08. Juni 2018

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