Musikfestival

ZMF 2015: Das ist das Programm

Deutscher Diskursrock und Indiepop, kubanische Folklore von Son zu Salsa, poppiger Jazz: Das Programm für das ZMF 2015 steht fest, hat aber noch Lücken. Wer im Juli alles auf das Festivalgelände am Mundenhof kommt:

Revolverheld, Turbostaat, Tocotronic: Diese drei Bands treten an den ersten Abenden des Zelt-Musik-Festivals 2015 auf. Sie stehen beispielhaft für das Programm des Freiburger Musikfestivals, das seit 1982 Sommer für Sommer auf dem Mundenhof stattfindet. Es sind deutsche Bands, die einen Punk- und Rock-Hintergrund haben, die mit ihren aktuellen Alben allerdings regelmäßig in die Top Ten der deutschen Album-Charts vordringen und auch regelmäßig in jedwelchen Bestenlisten ganz weit vorne auftauchen. Das gilt besonders für Tocotronic, laut Tageszeitung Die Welt "die unpeinlichste Band des Landes".

Musikerinnen und Musiker aus heimischen Gefilden bilden denn auch einen Schwerpunkt des drei Wochen dauernden Festivals, dessen Selbstverständnis seit jeher ist, ein vielseitiges Programm in allen Sparten zu bieten, von einer A Cappella-Nacht (15. Juli) bis zu World Music. Das sind im Überblick: Der Blues-, Soul-, Rock- und Folk-Sänger Jesper Munk aus München, der am Eröffnungsabend (1. Juli) im Spiegelzelt auftritt und derzeit noch sein Pendant für's Zirkuszelt sucht. Der Hauptact für die ZMF-Eröffnung steht noch nicht fest. Zu Munk gesellen sich die Mannheimer Rockband The Intersphere (17. Juli), die Folkpopper Impala Ray (14. Juli), die Schwarzwälder und Wahlberliner Mundartrocker Mockemalör (16. Juli). Fazit: Rockiger Pop trifft poppigen Rock.


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Ebenfalls deutsch und für ein Heimspiel an den Mundenhof kommen: Pop-Rapper oder Rap-Popper Clueso (11. Juli), Schlager-Revivalist Dieter Thomas Kuhn (10. Juli) und die Freiburger Rock'n'Roll-Band The Teddyshakers (18. Juli).

In der Kategorie World Music werden erwartet: Sarah Ferri, Tochter eines italienischen Vaters und einer belgischen Mutter. Mit ihrer Musik, die sie auf dem Freiburger Plattenlabel Jazzhaus Records veröffentlicht, verbindet sei Swing, Bossa Nova, Jazz und Piano-Pop. Sie tritt am Montag, 13. Juli, im Spiegelzelt auf. Im Zirkuszelt geht's dagegen melancholischer zur Sache, wenn am Dienstag, 7. Juli, die in Mosambik geborene Sängerin Mariza auftritt. Sie steht für Fado, doch auch in ihren Liedern finden sich Anleihen an Bossa Nova und Jazz wieder. Tags zuvor, am Montag, 6. Juli, gastiert im Zirkuszelt das Orquesta Buena Vista Social Club, das mit der kubanischen Sängerin Omara Portuondo den Bogen von Son, Salsa zu Danzon, Bolero und Cha-cha-cha spannt, klassische karibische Stile eben.

Die große ZMF-Gala beleuchtet in diesem Jahr das Thema Heimat im weitesten Sinne. Unter dem Titel "Exil - Asyl - Heimat" treten im Zirkuszelt auf (12. Juli): Die russische Kammerphilharmonie St. Petersburg, ein syrisch-palästinensisches Streicherquartett, Jan Mustafa, ein Kriegsflüchtling aus Syrien, ZMF-Preisträger 2015. Auch die Klassikmatinee (12. Juli) hat sich dem Thema Herkunftsraum und Grenzüberschreitung angenommen. So treten im Spiegelzelt Enrique Ugarte und Murat Coskun, ein israelisch-palästinensisches Streicherquartett und die Ethno-Blues-Band Nightlosers aus Rumänien auf.

Ein großer Coup ist den Festivalmachern in diesem Jahr unter anderem mit der US-amerikanischen Folk-Sängerin Joan Baez gelungen, die am Dienstag, 14. Juli, im Zirkuszelt auftritt. Ebenfalls dort spielt am Tag zuvor ihre Landsfrau Melody Gardot; eine Jazz-Sängerin, deren Stil in der Zeit mit "federleicht" beschrieben, im Spiegel mit "perfekt inszenierte Sinnlichkeit" kommentiert wird. Ebenfalls in den USA lebt der gebürtige Australier Emmanuel Montana, ein Gitarrist, der als einer der weltbesten Fingerstyle-Virtuosen gilt und in der Kategorie "Best Country Instrumental Performance" schon zwei Mal für einen Grammy nominiert wurde (1998, 2006). Er spielt am Sonntag, 5. Juli, im Zirkuszelt.

In der Kategorie Hiphop allerdings fehlt bisher ein zugkräftiger Name, eine US-Legende oder ein Poprapper vom Format eines Cro. Doch noch sind im Zirkuszelt drei Termine offen, darunter der Eröffnungsabend. Freie Termine hat auch noch das Spiegelzelt, insgesamt sind dort noch vier Abende zu besetzen. Zuletzt sei noch die Kategorie Kabarett und Comedy erwähnt. Neben Luke Mockridge (5. Juli) und der schwäbischen Kleinkunstgruppe Die kleine Tierschau (8. Juli) gastiert Axel Hacke, Schriftsteller und Kolumnist des "Süddeutsche Zeitung Magazins" im Spiegelzelt. Dort liest er aus seinem gerade veröffentlichten Sammelband "Das kolumnistische Manifest – Das Beste aus 1001 Kolumnen". Ein kleines Highlight unter den Spiegelzelt-Veranstaltungen.


Ticketvorverkauf

Vorverkauf beim BZ-Karten-Service, Tel. 0761 - 496 88 88 und im Internet unter Zelt-Musik-Festival Freiburg Tickets und bei allen BZ-Geschäftsstellen.

Alle Konzerte gehen spätestens am Samstag, 21. März, in den Vorverkauf.
von Bernhard Amelung
am Do, 19. März 2015 um 08:58 Uhr

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